Kartoffelfolie

von Rainer Mucha

Thema: Kunststoffe Tags: Naturstoffe, Polymerisation Klassenstufen: 11-12 Versuchsart: SV

Ziel des Versuchs: Biologisch abbaubare Folien sind gerade sehr im Trend. Dieser Versuch zeigt, wie eben eine solche Folie hergestellt werden kann.

Materialien

Becherglas, Uhrglas, Wasserbad, Objektträger (z.B. PE-Schüssel), Glasstab

Chemikalien

Maisstärke, Glycerinlösung (50 %ig), dest. Wasser

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Glycerin ----
Stärke löslich ----

Durchführung

2,5 g der Maisstärke werden in einem Becherglas mit 20 mL dest. Wasser und 2 mL der Glycerinlösung vermischt. Dieses Gemisch wird für 15 Minuten im Wasserbad gekocht. Dabei soll das Becherglas mit einem Uhrglas abgedeckt werden, um den auftretenden Dampf nicht entweichen zu lassen. Außerdem soll das Gemisch gelegentlich mit einem Glasstab umgerührt werden. Nach dem Kochen sollte das Gel noch so flüssig sein, dass es aus dem Glas fließen kann. Andernfalls wird wieder Wasser hinzugegeben und die Mischung erneut kurz aufgekocht. Wenn die gewünschte Zähigkeit erreicht ist, wird das Gel auf einen Objektträger verteilt und über Nacht stehen gelassen. Die Folie kann leicht abgezogen werden.

Beobachtung

Die milchige Flüssigkeit wird über die Folie gegossen und härtet dort sehr langsam aus. Die Folie ist in diesem Fall optisch trüb und leicht brüchig.

Abb. 1: Kartoffelfolie auf PE-Becher

Deutung

Durch das Erhitzen löst sich die Stärke im Wasser und verknüpft sich zu einem größeren Makromolekül. Diese Umordnung würde für eine Stärkefolie ausreichen. Jedoch wäre sie in ihren Eigenschaften zu spröde, weshalb Glycerin hinzugegeben wird. Glycerin lagert sich zwischen den Stärkemolekülen über Wasserstoffbrückenbindgungen an. Dort kann es Wasser binden, was das Austrocknen verhindert.

Entsorgung

Die Reste können im Hausmüll entsorgt werden.

Literatur

http://www.conatex.cim/mediapool/versuchsanleitungen/VAD_Chemie_ Kunststoffe.pdf (zuletzt abgerufen am 08.08.2013 um 18:00 Uhr)


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