Thema: Nährstoffe und Nahrungsmittel | Tags: Nachweisreaktion, Stärke | Klassenstufen: 5-6 | Versuchsart: SV |
zwei Bechergläser (250 mL), ein Spatellöffel, Pipette, Glasstab
Lugol'sche Lösung, Wasser, Sahnesteif, Tortenguss
Es wird je ein Spatellöffel Sahnesteif bzw. Tortenguss getrennt in ein Becherglas gefüllt und mit Wasser übergossen (ca. 5 cm hoch). Nach kurzem Umrühren werden in beide Bechergläser wenige Tropfen Lugol'sche Lösung gegeben.
Im Wasser-Sahnesteif-Gemisch wird sofort nach Zugabe der Lugol'schen Lösung eine dunkelblaue Färbung sichtbar. Die Tortenguss-Suspension verfärbt sich erst ins Bräunliche, wird dann nach kurzer Zeit aber ebenfalls dunkelblau/violett.
Beide letztendlichen Blaufärbungen sind auf den charakteristischen Iod-Stärke-Komplex zurückzuführen. Dabei werden Polyiodidionen in die spiralförmige Amylose eingelagert.
Die vormalige Braunfärbung des Tortengusses begründet sich durch eine Nebenreaktion des Geliermittels mit dem Iod aus der Lugol'schen Lösung. Nach Ablauf dieser Nebenreaktion bildet die Stärke mit den Iodidionen einen Iod-Stärke-Komplex mit der charakteristischen dunkelblau-violetten Färbung. Die sofortige Blaufärbung des Sahnesteifs ist darauf zurückzuführen, dass die darin enthaltene modifizierte Stärke gut wasserlöslich ist und daher augenblicklich mit der Lugol'schen Lösung reagiert. Dies hat auf Teilchenebene wiederum die bereits geschilderte Komplexbildung mit intensiv blauer Farbe zur Folge.
Es lässt sich also unabhängig von den auf der Verpackung definierten Inhaltsstoffen bestimmen, dass unterschiedliche Zusammensetzungen vorliegen.
Die Entsorgung erfolgt unter ausreichend Wasserfluss in den Abguss.
G. Schwedt, Experimente mit Supermarktprodukten: Eine chemische Warenkunde, Wiley-VCH, 3. aktualisierte Auflage, 2008, S.52.
Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!
Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.
Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.