Anwendung von Haarbleichmitteln

von Benjamin Heuer

Thema: Kosmetikartikel Tags: Färbung, Oxidation Klassenstufen: 11-12 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: In diesem Versuch werden verschiedene Haare mit Bleichmitteln behandelt. Die Haarpigmente werden durch Wasserstoffperoxid teilweise bis vollständig gebleicht.

Materialien

Kristallisierschälchen, Indikatorpapier, Haare

Chemikalien

Wasserstoffperoxid, Ammoniak

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Wasserstoffperoxid 30% H302-H318P280-P305+P351+P338
Ammoniaklösung 5 - 10% H314-H335-H400--

Durchführung

Pro Haarprobe werden 5 mL einer Wasserstoffperoxid-Lösung in eine Kristallisierschale gegeben. Der pH-Wert der Lösungen wird mit Ammoniak auf 10 eingestellt. Anschließend werden die verschiedenen Haarproben in die Schalen gegeben. Nach 15 Min werden die Proben entnommen und mit der Ausgangsprobe verglichen.

Beobachtung

Nach Zugabe der Haare zu den Wasserstoffperoxid-Lösungen bildet sich Gas. Die Farbe der Haare wird dabei heller (Abb. 1).

Abb. 1:: Eine ausgewählte Haarprobe vor und nach der Bleichung. Links: vor der Bleichung, rechts: nach der Bleichung.

Deutung

Durch die Zugabe von Ammoniak wird die Wasserstoffperoxid-Lösung basisch. Dadurch erhöht sich die Permeabilität der Haare für das Peroxid (und auch für andere Flüssigkeiten). Somit kann das Peroxid in die Haare eindringen und die Haarpigmente bleichen. Haarpigmente sind Melanine, genauer gesagt Phäomelanin (helle Haarfarbe) und Eumelanin (dunkle Haarfarbe).

Entsorgung

Die Entsorgung der Substanzen erfolgt im Hausmüll. Die Lösungen werden neutralisiert und im Abwasser entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch eignet sich, um einen fächerübergreifenden Bezug zum Biologieunterricht her- zustellen. Nicht nur die Gefahren von Bleichungsmitteln, auch die natürliche, altersbedingte Grauhaarigkeit kann durch den Versuch thematisiert werden. Die Chemikalien sind teilweise gefährlich, sodass der Versuch nur als LV durchgeführt werden kann. Der Effekt ist bei diesem Versuch leider nicht so eindeutig zu beobachten. Dieser Versuch kann auch dazu dienen zu zeigen, wie Farben entstehen. Dabei kann auf konjugierte π-Bindungen eingegangen werden.

Literatur

W. Glöckner, W. Jansen, R.G. Weissenhorn, Handbuch der experimentellen Chemie – Band 12, Aulis 1997, S. 228f.


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