Thema: Nano in Alltagsprodukten | Tags: Titandioxid, Nachweis | Klassenstufen: 9-10 | Versuchsart: SV |
Porzellantiegel, Spatel, Dreifuß, Tondreieck, Gasbrenner, Peleusball, Pipette, Pasteurpipette
weißes Pulver aus dem Versuch "Gewinnung Titandioxid aus Sonnencreme", Kaliumhydrogensulfat, verdünnte Schwefelsäure, Wasserstoffperoxid
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Titan(IV)-oxid | -- | -- | |
Kaliumhydrogensulfat | H314-H335 | -- | |
Schwefelsäure 10% | H319-H315 | P280-P302+P352-P305+P351+P338 | |
Wasserstoffperoxid 30% | H302-H318 | P280-P305+P351+P338 |
Bei diesem Versuch muss im Abzug gearbeitet werden, da SO3-Dämpfe aufsteigen!
Eine Spatelspitze des weißen Pulvers aus dem Kalzinierungsprozess von Sonnencreme wird mit fünf Spatelspitzen Kaliumhydrogensulfat in einem Porzellantiegel gemischt und erhitzt, bis eine klare Schmelze entsteht und weißer SO3-Rauch aufsteigt. Nach dem Erkalten der Schmelze wird etwa dieselbe Menge an verdünnter Schwefelsäure hinzugegeben und kurz aufgekocht. Anschließend werden wenige Tropfen Wasserstoffperoxid-Lösung hinzugegeben.
Nach dem Mischen der Probe mit Kaliumhydrogensulfat und anschließendem Erhitzen steigen Dämpfe auf, nach Zugabe von verdünnter Schwefelsäure bildet sich eine farblose Lösung. Beim Zutropfen von Wasserstoffperoxid-Lösung entsteht eine intensive orange Färbung.
Mit Hilfe von Kaliumhydrogensulfat wird Titandioxid in eine wasserlösliche Verbindung überführt:
TiO2 (s) + 2 KHSO4 (s) → TiO(SO)4 (aq) + K2SO4 (aq) + H2O(l)
Bei der Zugabe der Wasserstoffperoxid-Lösung entsteht ein gelb-oranger Titanperoxokomplex, wodurch Titan(II)-Ionen nachgewiesen werden können:
TiO(SO)4 (aq) + H2O2 (aq) → [Ti(O2)]2+(aq) + SO42-(aq) + H2O(l)
Die Entsorgung erfolgt im Säure-Base-Abfall.
[1] vgl. T. Wilke, T. Waitz, Nanomaterialien im Alltag – Experimente mit TiO2 Musterlösung, 2013, S. 1 & 2.
[2] vgl. J. Dege, T. Waitz, T. Wilke, Praxis der Naturwissenschaften Chemie in der Schule – Nanotechnologie, Von der Sonnencreme zu Solarzelle, 2015, S. 32-36.
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