Elektrolyse von Rotkohlsaft

von Tatjana Müller

Thema: Leitfähigkeit und einfache Elektrolyse Tags: Elektrolyse Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Der Versuche zeigt die Elektrolyse von Wasser. Die Ablaufenden Reaktionen werden hierbei mittels des Universalindikators Rotkohlsaft veranschaulicht.

Materialien

Spannungsquelle, Kohleelektroden, Kabel, Krokodilklemmen, Petrischale, Multimeter

Chemikalien

Rotkohlsaft

Durchführung

In die Petrischale wird etwa 1 cm hoch Rotkohlsaft gefüllt. Bei einer sehr intensiven Färbung des Rotkohlsaftes sollte dieser vorher mit destilliertem Wasser verdünnt werden. Die Kohleelektroden werden mithilfe der Krokodilklemmen verkabelt und in Reihe zu der Spannungsquelle geschaltet. Ein Multimeter wird parallel zu der Spannungsquelle geschaltet, um die angelegte Spannung zu überprüfen. Es muss eine Gleichspannung angelegt werden, die hier etwa 10 V betragen sollte.

Beobachtung

An der Anode ist eine Rotfärbung zu beobachten. An der Kathode färbt sich der Rotkohlsaft grün. An der Anode und der Kathode steigen jeweils Bläschen auf.

Deutung

An der Anode werden die Hydroxidionen zu Sauerstoff oxidiert. Dadurch sind hier mehr Oxoniumionen enthalten, weshalb der pH-Wert hier kleiner und die Lösung somit sauer wird. Dies wird durch den Umschlag des Indikators hin zu einer roten Färbung verdeutlicht. An der Kathode werden Oxoniumionen zu Wasserstoff reduziert. Somit werden dem Wasser hierbei Oxoniumionen entzogen. Der pH-Wert wird hier größer und die Lösung alkalischer, was der Indikator durch seine grünliche Färbung anzeigt.

Reaktionsgleichungen:

   
Anode (Oxidation): 2 H2O ⇄ H3O+ + OH-
4 OH- → O2 + 2 H2O + 4 e-
6 H2O → O2 + 4 H3O+ + 4 e-
Kathode (Reduktion):2 H2O ⇄ H3O+ + OH-
4 H3O+ + 4 e- → 2 H2 + 4 H2O
4 H2O + 4 e- → 2 H2 + 4 OH-
Gesamt:  2 H2O → 2 H2 + O2

In Abb. 3 ist der Farbstoff des Rotkohls gezeigt, der durch Farbänderung die unterschiedlichen pH-Werte anzeigt. Das Cyanidin gehört zu der Gruppe der Antocyane. Durch Protonieren ändert es seine Farbe ins Rötliche und zeigt somit ein saures Milieu an. Bei Deprotonierung zeigt das Cyanidin eine blaue Färbung und somit ein alkalisches Milieu auf. Cyanidin kann weiter deprotoniert werden, sodass es doppelt deprotoniert ist. Dabei zeigt es eine Grünfärbung.

Entsorgung

Die Lösungen können in den Ausguss gegeben werden.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Mit diesem Versuch können Bezüge zu den Säuren und Basen gezogen werden. Außerdem kann hierbei die Redoxreaktion betrachtet werden. Werden die entstehenden Gase aufgefangen, kann ebenfalls ein Nachweis der Gase Sauerstoff und Wasserstoff mittels Glimmspan- bzw. Knallgasprobe erfolgen.

Literatur

W. Wagner, http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/experimente/standard/1007_elektrolyse_rotkohl.htm (2014), (Zuletzt abgerufen am 27.07.2017 um 22:28 Uhr)


Download

Ähnliche Experimente

Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit
Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Ionenkonzentration

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.