Thema: Enthalpie und Entropie | Tags: Entropie, molare Reaktionsenthalpie | Klassenstufen: 11-12 | Versuchsart: SV |
Styroporkalorimeter, Magnetrührer, Digitalthermometer, Stativ, Spatel
Kupfersulfat-Pentahydrat, Zink-Pulver, Zinksulfat-Heptahydrat, Wasser
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Kupfer(II)-sulfat-5-H2O | H302-H319-H315-H410 | P280-P273-P302+P352-P305+P351+P338-P309+P311 | |
Zink Pulver | H410 | -- | |
Zinksulfat-7-H2O | H302-H318-H410 | -- |
In einem Styroporkalorimeter werden zu 100 mL einer 0,1 molaren Kupfersulfat-Lösung schnell 6,5 g Zink-Pulver hinzugegeben. Dabei wird die Temperaturentwicklung verfolgt (mit Vor- und Nachperiode).
Nach Zugabe des Zinks verfärbt sich die Lösung von hellblau zu grauschwarz. Es bildet sich ein grauer Feststoff in der Lösung.
Vorperiode 0-90 s / Zugabe des Zinks ab 120 s
Zeit t [s] |
0 | 30 | 60 | 90 | 120 | 150 | 180 | 210 | 240 | 270 | 300 | 330 | 360 | 390 | 420 | 450 | 480 | 510 | 540 | 570 | 600 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Temperatur T [°C] |
21,2 | 21,2 | 21,2 | 21,2 | 25,7 | 25,8 | 25,7 | 25,8 | 25,8 | 25,8 |
25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 | 25,8 |
Nachperiode: nach 15 Minuten → 25,7 °C
Es läuft eine Redoxreaktion ab.
Reduktion: | Cu2+ + 2 e- → Cu |
Oxidation: | Zn → Zn2+ + 2 e- |
Gesamtreaktion: | Cu2+(aq) + Zn(s) → Cu(s) + Zn2+(aq) |
Aus der Auftragung lassen sich folgender Wert bestimmen:
ΔT = 4,6 °C = 4,6 K
Damit lässt sich die Reaktionswärme Q folgendermaßen berechnen:
Q = -cp (Wasser) · m(Wasser) · ΔT
wobei cp (Wasser) die spezifische Wärmekapazität des Wassers ist. In wässrigen Lösungen ist der Wert der spezifischen Wärmekapazität gleich dem des Wassers. Also gilt:
Q = -4,187 J/g · K · 100 g · 4,6 K = -1926,02 J = -1,926 kJ
Das reagierende System verliert bei dieser exothermen Reaktion also Energie. Dementsprechend gilt für die Änderung der Inneren Energie ΔU = Q. Wird der Druck während einer Reaktion konstant gehalten, so bezeichnet man die gemessene Reaktionswärme als Reaktionsenthalpie ΔH. Für den Zusammenhang zwischen Reaktionsenthalpie und Innerer Energie gilt:
ΔH = ΔU + p · ΔV
Dabei ist p der Druck und ΔV die Volumenänderung, welche zusammen als Volumenarbeit WV = p · ΔV bezeichnet werden. Bei konstantem Volumen ergibt sich also ΔH = ΔU.
Damit folgt, dass ΔrH = -1,926 kJ.
Die molare Reaktionsenthalpie errechnet sich über die eingesetzte Stoffmenge an Kupfersulfat-Lösung:
ΔrHm = |
| = -192,6 kJ/mol |
Vergleich mit dem Literaturwert: ΔrHm = -218,66 kJ/mol
Fehlerrechnung:
xabsolut = | -192,6 kJ/mol - (-218,66 kJ/mol) | = 26,06 kJ/mol
xrelativ = | | |
| | | · 100 % | = 13,53 % |
Die Entsorgung erfolgt über den Abfluss und unter kräftigem Nachspülen mit Wasser.
[1] Universität Göttingen, Praktikumsskript zum Anorganisch-Chemischen Praktikum für Lehramtskandidaten, 2013, S. 68.
[2] P.W. Atkins, Kurzlehrbuch Physikalische Chemie, WILEY-VCH, 4. Auflage, 2008, S. 1084/1086.
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