Spaltung von Silberhalogeniden mit Licht

von Dennis Roggenkämper

Thema: Fällungsreaktionen und Fotografie Tags: Gelatine, Halogenide, Spaltung Klassenstufen: 7-8 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Licht kann Silberchlorid und Silberbromid in die Elemente spalten

Materialien

6 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Spatel, Pasteurpipette, Stopfen, 250 mL Becherglas, Bunsenbrenner, Dreifuß, Drahtnetz

Chemikalien

Natriumchlorid, Natriumbromid, Natriumiodid, Silbernitratlösung (c = 0,1 M), destilliertes Wasser, Gelatine

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Natriumchlorid ----
Natriumbromid ----
Natriumiodid H315-H319-H400P273-P305+P351+P338
Silbernitratlösung 0,1 M H315-H319-H410P273-P305+P351+P338-P501
Gelatine ----

Durchführung

8 g Gelatine werden in 50 mL warmes Wasser gegeben und 10 Minuten zum Quellen stehen gelassen (die Gelatine darf nicht fest werden). Dann werden in drei Reagenzgläsern eine Natriumchlorid-, Natriumbromid- und Natriumiodid-Lösung angesetzt. Dazu wird je ein Reagenzglas halb mit destilliertem Wasser gefüllt und mit einem Spatel des jeweiligen Salzes versetzt. Dann werden drei Reagenzgläser zur Hälfte mit der Gelatinelösung, mit der jeweiligen Salzlösung und mit 5 Tropfen Silbernitratlösung befüllt. Die drei Reagenzgläser werden zur Hälfte mit Alufolie abgedeckt und vor eine Lichtquelle gestellt. Die Belichtung erfolgt unterm Abzug!

Beobachtung

Silberchloridlösung: Es entsteht eine grausilbrige Lösung im belichteten Bereich.

Silberbromidlösung: Es entsteht eine graubraune Lösung im belichteten Bereich.

Silberiodidlösung: Der käsig-gelbe Niederschlag verändert sich nicht.

Abb. 1: Licht spaltet Silberchlorid und –bromid in die Elemente.

Deutung

Aus der Silberchlorid- und der Silberbromidlösung fällt durch die Einwirkung von Licht wieder Silber aus, das sich nicht im Wasser löst. Weiterhin entstehen in geringen Mengen Chlor und Brom. Die Gelatine verhindert die Durchmischung der zwei Phasen.

Die Reaktionsgleichungen können aus Gründen der didaktischen Reduktion ausgelassen werden, werden aber wie folgt formuliert:

2 AgCl(s) ↓ + Licht → 2 Ag(s) + Cl2 (g)

2 AgBr(s) ↓ + Licht → 2 Ag(s) + Br2 (g)

Ein Iod-Stärke-Nachweis kann durchgeführt werden, um zu zeigen, dass sich im Fall des dritten Reagenzglases kein elementares Iod bildet.

Entsorgung

Die Reaktionsprodukte werden mit Natriumthiosulfatlösung reduziert. Die Lösungen werden dann in den Schwermetallbehälter gegeben.

Literatur

H. Boeck, J. Elsner, H. Keune, A. Kometz, Eds., Anorganische Chemie, Volk Und Wissen, Berlin, 2009. S. 284.


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