Herstellung von „Bier“

von Nicolai ter Horst

Thema: Alkoholgehaltsbestimmung und Alkoholherstellung Tags: Bier, Sekunden, Iodat, Sulfit, Wunderexperiment Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Im folgenden Versuch soll „Bier“ innerhalb von Sekunden hergestellt werden. Hierbei handelt es sich um ein Wunderexperiment, was nicht gedeutet werden soll. Es können auch andere Iodate bzw. Sulfite verwendet werden. Es bietet sich an diesen Versuch als Abschluss der Einheit durchzuführen.

Materialien

Bechergläser, ein Bierglas, Spatel, Messzylinder, Pipette

Chemikalien

Kaliumiodat, Natriumsulfit, Ethanol, konz. Schwefelsäure, Spülmittel

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Kaliumiodat H272-H315-H319-H335P220-P261-P305+P351+P338
Natriumsulfit wasserfrei ----
Ethanol 225​‐​319210​‐​240​‐​305+351+338​‐​403+233
Schwefelsäure konz. H314--

Durchführung

In ein Becherglas werden 0,8 g Kaliumiodat gegeben und in 200 mL Wasser gelöst. In das zweite Becherglas werden 0,2 g Natriumsulfit gegeben und ebenfalls in 200 mL Wasser gelöst. Dazu gibt man 1 mL konzentrierte Schwefelsäure, sowie 2 mL Ethanol. In das Bierglas wird nun etwas Spülmittel gegeben und die beiden Lösungen mit etwas Schwung ins Bierglas gegeben.

Beobachtung

Die Lösung färbt sich gelb-braun. Es bildet sich ein weißer Schaum.

Abb. 1: Ein frisch gezapftes „Bier“

Deutung

IO3-(aq) + 3HSO3-(aq) → I-(aq) + H3SO4-(aq)

5I-(aq) + IO3-(aq) + 6H3O+(aq) → 3I2(aq) + 9H2O(l)

Das entstandene Iod verursacht die Gelbfärbung. Der Schaum bildet sich durch das Spülmittel.

I2(aq) + HSO3-(aq) + 3H2O(l) → 2I-(aq) + HSO4-(aq) + 2H3O+(aq)

Das Iod wird zunächst durch das Hydrogensulfit abgebaut. Erst wenn dieses verbraucht ist, ist die Gelbfärbung zu beobachten. Dies erklärt die kurze zeitliche Verzögerung.

Entsorgung

Alle Lösungen können in den Abfluss gegeben werden.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Es bietet sich an diesen Versuch als Abschluss der Einheit durchzuführen. Man kann die Reaktionsgleichung mit den SuS erarbeiten oder den Versuch als Wunderexperiment nicht weiter deuten.

Literatur

Roesky, H. W., Möckel, K., Chemische Kabinettstückchen, VCH Verlagsgesellschaft 1994, S.103.


Download

Ähnliche Experimente

Der Alkotest im Modell
Alkoholherstellung durch nukleophile Substitution

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.