Thema: Leitfähigkeit und einfache Elektrolyse | Tags: Leitfähigkeit, Ionen, Salzlösungen, Konzentration | Klassenstufen: 9-10 | Versuchsart: SV |
Spannungsquelle, Leitfähigkeitsprüfer, Kabel, 2 Multimeter, 7 Bechergläser (100 mL)
0,05 M Lösungen der Salze Natrium-, Kalium-, Lithium-, Calciumchlorid und Magnesiumsulfat
0,1 M und 0,01 M Natriumchloridlösung
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Kaliumchlorid | -- | -- | |
Lithiumchlorid Monohydrat | H302-H319-H315 | P280-P302+P352-P305+P351+P338-P309+P311 | |
Natriumchlorid | -- | -- | |
Calciumchlorid-2-H2O | H319 | -- | |
Magnesiumsulfat-7-H2O | -- | -- |
Es werden 50 mL der genannten Metallsalzlösungen in jeweils ein Becherglas gegeben und die Leitfähigkeit der Lösungen gemessen. Dafür wird der Leitfähigkeitsprüfer über die Kabel mit der Spannungsquelle (max. 6 V, Wechselstrom) verbunden, ein Multimeter für die Spannungsmessung parallel und eines zur Messung der Stromstärke in Reihe geschaltet (vgl. Abb. 1).
Die Spannung aller Messungen bleibt nahezu gleich, aber die gemessenen Stromstärken weichen zwischen den Lösungen ab. In Tabelle 1 sind die Messwerte protokolliert.
Tabelle 1: Wertetabelle der Messungen von Spannung und Stromstärke verschiedener Metallsalzlösungen
Salz | Konzentration c [mol/L] | Spannung U [V] | Stromstärke I [mA] |
---|---|---|---|
Natriumchlorid | 0,1 | 4,85 | 36,3 |
Natriumchlorid | 0,05 | 4,88 | 22,2 |
Natriumchlorid | 0,01 | 4,92 | 5,15 |
Kaliumchlorid | 0,05 | 4,86 | 27,7 |
Lithiumchlorid | 0,05 | 4,89 | 16,3 |
Calciumchlorid | 0,05 | 4,84 | 36,5 |
Magnesiumsulfat | 0,05 | 4,86 | 38,1 |
Zum Vergleich der Leitfähigkeit der verschiedenen Metallsalzlösungen kann der Leitwert G ermittelt werden.
G [mS] = |
| = |
|
Die berechneten Werte sind in Tabelle 2 aufgeführt. Anhand dieser Werte werden dann die Abhängigkeiten der Leitfähigkeit erfasst.
Tabelle 2: Leitwerte der verwendeten Metallsalzlösungen.
Salz | Konzentration c [mol/L] | Leitwert G [mS] |
---|---|---|
Natriumchlorid | 0,1 | 7,48 |
Natriumchlorid | 0,05 | 4,55 |
Natriumchlorid | 0,01 | 41,05 |
Kaliumchlorid | 0,05 | 5,70 |
Lithiumchlorid | 0,05 | 3,33 |
Calciumchlorid | 0,05 | 7,54 |
Magnesiumsulfat | 0,05 | 7,84 |
Es zeigt sich aus den ermittelten Werten unterschiedlicher Konzentrationen der Natriumchloridlösungen, dass die Leitfähigkeit von der Konzentration abhängig ist. Je konzentrierter die Lösung, desto größer ist der Leitwert einer Lösung, da mehr Ionen vorhanden sind.
Im Vergleich der Alkalichloridlösungen gleicher Konzentration zeigt sich anhand der Kationen die Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Größe der Ionen. Erwartungsgemäß sollten kleinere Ionen schneller durch die Lösung diffundieren können, doch es zeigt sich, dass die Lithiumlösung einen geringeren Leitwert besitzt als die Natrium- oder Kaliumlösung. Letztere besitzt den größten Leitwert, obwohl der Ionenradius von Kaliumionen größer ist, als der von Natrium- und Lithiumionen. Die Ionenbeweglichkeit wird bestimmt über die Größe der Hydrathülle, wobei Ionen mit einem kleinen Radius eine größere Hydrathülle bilden und damit langsamer durch Lösungen diffundieren.[1]
Die Werte der Calciumchloridlösung zeigen eine größere Leitfähigkeit als die der übrigen Chloridsalze, da hier pro Mol Calcium zwei Mol Chloridionen gelöst vorliegen. Damit hängt die Leitfähigkeit von der Zahl der gelösten Ionen ab.
Auch die Ladung der Ionen in Lösung beeinflusst die Leitfähigkeit. Magnesium- und Calciumkationen sind zweifach positiv geladen und das Sulfatanion zweifach negativ. Ionen mit höherer Ladung werden stärker von den Elektroden angezogen und diffundieren daher schneller durch die Lösung. Je größer die Ladung der gelösten Ionen, desto größer wird auch der Leitwert.
Alle Lösungen können über den Abfluss entsorgt werden.
Beck, H.; Dyrbusch M.; Meyer-Bäse, K.; Egert, E. (2014): Modul B.Che.1001 Allgemeine und anorganische Chemie. Praktikumsskript. Praktischer Einführungskurs. Georg-August-Universität Göttingen.
[1] Mortimer, Charles E.; Müller, Ulrich (2010): Chemie. Das Basiswissen der Chemie. 10., überarb. Aufl. Stuttgart: Thieme. S. 214
Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!
Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.
Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.