Thema: Messung der Reaktionsgeschwindigkeit | Tags: Zerteilungsgrad, Oberfläche, Reaktionsgeschwindigkeit | Klassenstufen: 11-12 | Versuchsart: LV |
Uhrglas, Mörser, Reagenzgläser
Silbernitrat, Kaliumiodid, demineralisiertes Wasser
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Silbernitrat | H272-H314-H410 | -- | |
Kaliumiodid | H302-H315-H319 | P305+P351+P338 |
Von den beiden weißen Feststoffen Kaliumiodid und Silbernitrat werden jeweils 0,1 g auf ein Uhrglas gegeben, durchmischt und die Zeit gestoppt bis ein Farbumschlag beobachtet werden kann. Dann werden wieder jeweils 0,1 g der beiden Stoffe zusammen in einem Mörser gegeben und die Zeit bis zum Farbumschlag gestoppt. Anschließend werden wieder jeweils 0,1 g der beiden Stoffe in 2 mL demineralisiertem Wasser gelöst und die Lösungen zusammen gegeben. Auch hier wird die Zeit bis zum Farbumschlag gestoppt.
Im Verlauf der Reaktion verfärben sich die beiden weißen Feststoffe gelblich-grau. Dabei konnten folgende Zeiten ermittelt werden:
Zerteilungsgrad | Zeit bis zur Farbänderung [sec] |
---|---|
Salz | 170 |
Salz gemörßert | 14 |
Salz in Lösung | 0,7 |
Es findet folgende Feststoffreaktion statt:
AgNO3(s) + KI(s) → AgI(s) + KNO3(s)
Es findet folgende Reaktion in Lösung statt:
Ag+(aq) + NO3-(aq) + K+(aq) + I-(aq) → AgI(s) + NO3-(aq) + K+(aq)
Das Experiment verdeutlicht, dass die Reaktionszeit vom Zerteilungsgrad und der Durchmischung der Ausgangsstoffe abhängig ist. Der Zerteilungsgrad gibt das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen eines Stoffes an. Je kleiner der Stoff ist, hier z.B. gemörsert, desto größer wird seine relative Oberfläche, also die Angriffsfläche für eine chemische Reaktion. Die Reaktionszeit verringert sich.
Die Feststoffe werden in Wasser gelöst und auf dem Lehrerpult in einem Becherglas gesammelt, mit Natriumthiosulfat versetzt und in den Behälter für silberhaltige organische Stoffe gegeben.
H. Keune, H. Böhland, Chemische Schulexperimente – Band 3: Allgemeine, physikalische und analytische Chemie, Chemie und Umwelt, Volk und Wissen Verlag, 1. Auflage, 2001, S. 90 f.
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