Ammoniakspringbrunnen

von Marc Ehlers

Thema: Saure, neutrale und alkalische Lösungen Tags: Ammoniakspringbrunnen, Indikatoren Klassenstufen: 5-6 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Als Wunderexperiment kann dieser Versuch zu Beginn der Unterrichtseinheit durchgeführt werden.

Materialien

2 Rundkolben (250 mL), 2 durchbohrte Stopfen mit Steigrohr, 2 Bechergläser (250 mL), Gasbrenner, Wärmeschutzhandschuh, Parafilm

Chemikalien

Rotkohlsaft, Konz. Salzsäure, konz. Ammoniak

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Salzsäure konz. H314-H335--
Ammoniaklösung konz. 25% H314-H400-H335--

Durchführung

In je einen Rundkolben werden etwa 3 mL konz. Salzsäure oder 3 mL konz. Ammoniak gegeben. Die Stopfen mit dem Steigrohr werden aufgesetzt und mit Parafilm abgedichtet. Je 150 mL verdünnter Rotkohlsaft werden in die beiden Bechergläser gegeben. Unter dem Abzug wird zunächst der Gasbrenner entzündet. Die Wärmeschutzhandschuhe können nach dem Entzünden des Brenners angezogen werden. Sie dienen zum Schutz beim Drehen des heißen Rundkolbens. Zuerst wird der Rundkolben mit Salzsäure kurz erhitzt, bis sich Dampf bildet. Das Steigrohr des Rundkolbens wird in den Rotkohlsaft gebracht und bis zum Ende des Versuches dort festgehalen. Mit dem Rundkolben, in dem sich der Ammoniak befindet, wird ebenfalls so verfahren.

Beobachtung

Im Verlauf der Reaktion verfärbt sich der Rotkohlsaft in dem Kolben mit der Salzsäure rot, in dem Kolben mit Ammoniak hingegen grün.

Deutung

Die Stoffe die sich in den Rundkolben befanden haben die Eigenschaft den lilafarbenen Rotkohlsaft rot oder grün zu färben. Dabei wird von der Lehrperson der Begriff der Säure und der Lauge eingeführt und mit der Eigenschaft des Verfärbens von Rotkohlsaft als Indikator verknüpft.

Entsorgung

Die beiden Lösungen werden neutralisiert und in den Säure-Base-Abfall gegeben.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Dieser Versuch kann als Problemexperiment zu Beginn der Unterrichtseinheit saure, neutrale und alkalische Lösungen durchgeführt werden um einen kognitiven Konflikt bei den SuS auszulösen, da scheinbar gleiche Stoffe den Rotkohlsaft auf unterschiedliche Art verfärben. Der Versuch kann vereinfacht werden, da auch der Springbrunneneffekt eine zusätzliche Komplexität im Lernprozess der SuS darstellt, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht thematisiert wird. Aufgrund des sich daraus ergebenden Interesses kann jedoch die Lernmotivation der SuS gesteigert werden. Es muss unbedingt unter dem Abzug experimentiert werden, außerdem sollte der Rundkolben entweder eingespannt werden oder mit einem Wärmeschutzhandschuh gehalten werden.

Literatur

[1] H. Schmidkunz, Chemische Freihandversuche, Band 1, 2011, S.2495 + 249


Download

Ähnliche Experimente

Indikatorpapier selbst herstellen
Saurer Regen

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.