Die Synthese von Magnesiumiodid

von Tabea Bönisch

Thema: Synthese, Analyse, Umsetzung Tags: Synthese, Magnesiumiodid Klassenstufen: 7-8 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Dieser Versuch beschreibt eine Synthese von Magnesiumiodid, welches aus Iod und Magnesiumpulver durch Zugabe einiger Tropfen Wasser entsteht.

Materialien

feuerfeste Unterlage, Tropfpipette, Becherglas oder Abdampfschale

Chemikalien

Iod, Magnesiumpulver, destilliertes Wasser

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Iod H332-H312-H400--
Magnesium H228-H261-H252--

Durchführung

6 g Iod und 1 g Magnesiumpulver werden zunächst vorsichtig, in einem absolut trockenen Becherglas oder in einer Abdampfschale, gemischt. Auf einer feuerfesten Unterlage wird unter dem Abzug das Gemisch aus Iod und Magnesiumpulver vorsichtig aufgeschichtet. Mit einer Tropfpipette werden nun einige Tropfen Wasser auf das Pulver getropft und beobachtet.

Beobachtung

Das Pulvergemisch fängt nach Zugabe von Wasser unmittelbar an, violetten Rauch zu bilden. Es entsteht ein schwarzer Stoff.

Abb. 1: Ergebnis der Reaktion
Abb. 2: Start der Reaktion von Iod mit Magnesiumpulver

Deutung

Bei dieser Reaktion handelt es sich um eine Synthese nach dem Schema

A + B ⇌ AB

Iod und Magnesiumpulver reagieren zu Magnesiumiodid. Dieses besitzt neue Stoffeigenschaften. Es handelt sich bei dieser Reaktion um eine exotherme Reaktion.

1)  Mg(s) + I2 (s) → MgI2 (s)

In diesem Fall handelt es sich um eine Redoxgleichung, bei der Iod reduziert wird. (Dies wird im Unterricht didaktisch reduziert, also nicht weiter angesprochen.)

Die Zugabe von Wasser startet die Reaktion, die danach selbstständig ablaufen kann, da das Magnesiumpulver mit dem Wasser reagiert:

2)  2 H2O + Mg → H2 + Mg(OH)2

Hierbei wird Reaktionsenthalpie frei, die ausreicht, um die Aktivierungsenergie der Reaktion 1) zu erreichen und diese ablaufen zu lassen.

Entsorgung

Der Entstehende Feststoff wird in Thiosulfat aufgenommen und in den Abfall für Halogene gegeben.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Im Anschluss an dieses Experiment bietet sich die Durchführung weiterer Synthesen an. Ein Beispiel hierfür wäre die Synthese von Eisensulfid oder Kupfersulfid oder auch die Synthese von Kupferacetat mit Kupfer und Essigessenz. Diese Synthesen werden jeweils auf unterschiedliche Weise gestartet (z.B. durch ein Erhitzen mit der Brennerflamme). SuS lernen so, dass eine Synthese nicht nur durch eine Zugabe von Energie durch Wärme etc. ablaufen kann. Im Anschluss daran bieten sich Analysen an, um den umgekehrten Prozess zu beschreiben. (Beispiel: Analyse von Kupferacetat im Anschluss an die Synthese)

Literatur

Manfred Seidl http://www.chem-page.de/experimente/860-magnesium-iod-eruption.html (zuletzt aufgerufen am 27.07.16 um 18:35Uhr)


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