Thema: Sauerstoff | Tags: Ozon, schweflige Säure, Elektrolyse | Klassenstufen: 7-8 | Versuchsart: LV |
Hofmannscher Zersetzungsapparat, Reinplatinelektroden, Spannungsquelle, Kabelverbindungen, Luftballon, Kaliumiodid-Stärke-Papier
5 M Schwefelsäure, Natriumthiosulfat
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Wasserstoff | H220 | -- | |
Schwefelsäure 10% | H319-H315 | P280-P302+P352-P305+P351+P338 | |
Kaliumiodid-Stärke-Papier | -- | -- | |
Iod | H332-H312-H400 | -- | |
Natriumthiosulfatlösung 0,1 M | -- | -- |
Der Hofmannsche Zersetzungsapparat mit Platinelektroden wird mit der 5 M Schwefelsäure befüllt. Eine Spannungsquelle wird über Kabelverbindungen mit den Elektroden verbunden. Zur Überprüfung der angelegten Spannung kann ein Voltmeter parallelgeschaltet werden. Die Hähne bleiben zunächst geschlossen. Der Ballon wird aufgepustet und über dem Hahn der Anode platziert. Die Spannungsquelle wird eingeschaltet und eine Spannung von 13 V wird angelegt. Ab einem entstandenen Volumen von 5 mL auf der Anodenseite kann der Hahn geöffnet werden und zunächst der gefüllte Ballon und anschließend das Kaliumiodid-Stärke-Papier mit Ozon bestrahlt werden.
Falls erwünscht, kann der entstandene Wasserstoff ebenfalls aufgefangen und nachgewiesen werden.
Es ist eine Blasenbildung zu sehen. Auf der Seite der Kathode entsteht mehr Gas als auf der Seite der Anode. Der Ballon platzt nach Bestrahlen mit Anodengas, bei Kathodengas bleibt der Ballon unverändert. Das Kaliumiodid-Stärke-Papier verfärbt sich nach Bestrahlen mit Anodengas blau, bei Bestrahlen mit Kathodengas bleibt es unverändert.
In dem Zersetzungsapparat werden Wasserstoff an der Kathode und Ozon an der Anode erzeugt:
Kathodenreaktion: 2 H3O+(aq) + 2 e- → H2 (g) + 2 H2O(l)
Anodenreaktion: 3 H2O(l) → O(ads) + 2 H3O+(aq) + 2 e-
O(ads) + O2 (ads) → O3 (g)
Der Wasserstoff wird durch die Knallgasprobe nachgewiesen:
2 H2 (g) + O2 (g) → 2 H2O(l)
Das Ozon greift die Gummihaut des Ballons an, wodurch dieser instabil wird und platzt. Das Kaliumiodid-Stärke-Papier färbt sich blau:
O3 (g) + 2 I-(s) + H2O(l) → O2 (g) + I2 (s) + 2 OH-(aq)
Ballonreste und benutztes Kaliumiodid-Stärke-Papier werden in den Feststoffabfall gegeben. Ozon durch einen Trockenturm leiten, der mit Tonscherben gefüllt ist. Zur Zerstörung des Ozons sind diese Scherben mit 5 %iger Natronlauge oder anderen Reduktionsmitteln, wie z.B. Natriumdisulfitlösung, benetzt. Lösemittel und Olefine werden als halogenfreie oder halogenhaltige Lösemittelabfälle entsorgt.
I. Parchmann, et al Behandlung des Themas Ozon im Chemieunterricht mit Hilfe anschaulicher Experimente, Plus Lucis, 5. Jahrgang, Nr. 1, 1997, S. 27-31
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