Radikalische Substitution von Heptan mit Brom

von Anne Steinkuhle

Thema: Eigenschaften gesättigter Kohlenwasserstoffe Tags: Radikalische Substitution, Brom, Alkane Klassenstufen: 9-10 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Unter Lichteinfluss findet eine radikalische Substitution von Alkanen wie Heptan durch das Halogen Brom statt. Dieser Versuch ist aufgrund der komplexen Reaktion stärker in der Oberstufe anzusiedeln, soll aber zur vollständigen Darstellung des Themas Alkane an dieser Stelle genannt werden.

Materialien

2 Reagenzgläser, Tagelichtprojektor, Indikatorpapier, Stativmaterial

Chemikalien

Brom, Heptan

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Brom H330-H314-H400--
n-Heptan H225-H304-H315-H336-H410--

Durchführung

Wenige mL Heptan werden in die beiden Reagenzgläser gegeben und mit 2 Tropfen Brom versetzt. Ein Reagenzglas wird im Dunkeln gelagert, das andere auf dem (eingeschalteten) Tageslichtprojektor. Nach ca. 5 min werden beide Proben miteinander verglichen.

Beobachtung

Die Lösung, die auf dem Tageslichtprojektor gelagert wurde, entfärbt sich vollständig, während die im Dunkeln gelagerte Lösung ihre orange Farbe behält.

Abb. 1: Reaktionsmechanismus der radikalischen Substitution
Abb. 2: mit Brom versetztes Heptan auf dem Tageslichtprojektor
Abb. 3: Vergleich der Reagenzgläser auf dem Tageslichtprojektor (links) und der im Dunkeln gelagerten Referenz (rechts)

Deutung

Bei der Reaktion von Brom mit Heptan handelt es sich um eine radikalische Substitution, bei der ein Wasserstoffatom des Alkans durch ein Bromatom ersetzt wird. Dabei wird das Brommolekül zunächst durch das Licht in zwei Bromradikale gespalten, die daraufhin die C-H Bindung angreifen und ein H-Atom unter Bildung von HBr abspalten. Das entstehende Alkylradikal greift nun ein weiteres Bromatom an, sodass ein Bromalkan und ein weiteres Bromradikal gebildet werden und die Kettenreaktion weiter läuft (vgl. Abbildung 1).

Entsorgung

Die Bromreste werden mit Natriumthiosulfat versetzt und im Abfluss entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Der Versuch kann in der Oberstufe zur Erarbeitung der radikalischen Substitution eingesetzt werden. Er muss von einer Lehrkraft durchgeführt werden, da die Chemikalien nicht von SuS verwendet werden dürfen.

Literatur

W. Glöckner, W. Jansen, R. G. Weissenhorn, Handbuch der experimentellen Chemie, Sekundarbereich II, Band 9: Kohlenwasserstoffe, Aulis Verlag Deubner (2005), S. 85 f.


Download

Ähnliche Experimente

Qualitativer Nachweis von Kohlenstoff und Wasserstoff
Bestimmung der Anzahl der C-Atomes eines Alkans

Feedback

Haben Sie Anmerkungen, Feedback oder Kritik zu diesem Experiment? Kontaktieren Sie uns unter Bezugnahme auf diese Seite!


Copyright und Lizenzen: Alle Rechte an den Inhalten dieser eLearning-Materialien liegen beim Autor oder den jeweiligen Urheberrechtsinhabern. Sämtliche Bilder und Texte sind entweder vom Autor selbst fotografiert oder verfasst oder sind gemeinfrei, es sei denn, es ist eine andere Quelle angegeben. Die gesammelten/vollständigen Literaturverzeichnisse der einzelnen Versuche sind jeweils in den entsprechenden Gesamtprotokollen zu finden.

Haftungsausschluss: Die Benutzung der hier vorliegenden Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung. Haftung für Schäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hier beschriebenen Stoffen oder bei der Durchführung von chemischen Versuchen entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Die Angaben zu den Stoffen und die Experimentieranleitungen wurden jedoch sorgfältig und nach bestem Gewissen erstellt und sind in jedem Falle zu beachten.