Thema: Korrosion und Korrosionsschutz | Tags: Passivierung, Korrosionsschutz, Säurekorrosion | Klassenstufen: 11-12 | Versuchsart: LV |
2 Eisennägel, 3 Bechergläser (50 mL), Stativ, Bindfaden, Spritzflasche, Becherglas (100 mL)
konzentrierte Salpetersäure, Salzsäure (25 %-ig), Kupfersulfat (7 %-ig)
Gefahrstoff | H-Sätze | P-Sätze | GHS |
---|---|---|---|
Salzsäure konz. | H314-H335 | -- | |
Salpetersäure konz. | H272-H314-EUH071 | -- | |
Kupfer(II)-sulfat-5-H2O | H302-H319-H315-H410 | P280-P273-P302+P352-P305+P351+P338-P309+P311 | |
Stickstoffdioxid | H270-H330-H314 | -- | |
Wasser | - | - |
Der Versuch ist unter dem Abzug durchzuführen!
10 mL der Salzsäure, der Salpetersäure und des Kupfersulfats werden in jeweils ein Becherglas gegeben. Der Nagel wird mithilfe des Bindfadens an dem Stativ befestigt. Die Bechergläser werden direkt unter dem Bindfaden positioniert. Die Nägel können mithilfe des Stativs in die Lösungen getaucht werden. Es folgen zwei Versuchsdurchführungen.
Beobachtungen am ersten Nagel:
Für die beiden Versuchsdurchführung ergeben sich folgende Deutungen.
Durch die Säure wird das Eisen oxidiert und die Wasserstoff-Ionen reduziert. Es steigt Wasserstoff auf.
Fe(s) + 2 H+(aq) ⟶ Fe2+ + H2(g)
Mit der Salpetersäure wird eine Eisenoxidschicht und Stickstoffdioxid gebildet.
2Fe(s) + 6H+(aq) + 6NO3-(aq) ⟶ Fe2O3(s) + 6NO2(g) + 3H2O(l)
Bei erneutem Eintauchen in die Salzsäure ist keine Gasentwicklung zu beobachten, da die Oxidation des Eisens durch die gebildete Eisenoxidschicht verhindert wird.
Da Kupfer edler ist als Eisen, werden die Kupfer-Ionen in der Lösung am Eisennagel reduziert und die Eisen-Ionen oxidiert. Damit überzieht sich der Eisennagel mit einer Kupferschicht.
Fe(s) + Cu2+(aq) ⟶ Fe2+(aq) + Cu(s)
Das Eintauchen in die Salpetersäure hat zur Folge, dass die Kupferschicht gelöst wird und es entsteht eine Eisenoxidschicht sowie braunes Stickstoffdioxidgas.
Cu(s) + 4H+(aq) + 2NO3-(aq) ⟶ Cu2+(aq) + H2O(l) + 2NO2(g)
2Fe(s) + 6H+(aq) + 6NO3-(aq) ⟶ Fe2O3(s) + 6NO2(g) + 3H2O(l)
Bei erneutem Eintauchen in die Kupfersulfat-Lösung wird die Oxidation des Eisens durch die Eisenoxidschicht verhindert.
Die beiden Säuren werden im Säure-Base-Behälter entsorgt. Die Kupfersulfatlösung wird in den Schwermetallbehälter gegeben. Die Nägel werden in den anorganischen Feststoffabfall gegeben.
Vorsicht! Die Nägel sollten die Becherglaswände nicht berühren
Der Versuch ist als Lehrerdemonstrationsversuch durchzuführen, da zum Teil mit konzentrierten Säuren gearbeitet wird. Des Weiteren entsteht Stickstoffdioxid, welches giftig und mit dem die SuS nicht in Berührung kommen dürfen. Die SuS sollten sich dabei direkt an das Lehrerpult stellen oder der Versuch mit einer Kamera vergrößert werden, da die Versuchsbeobachtungen aufgrund des kleinen Eisennagels auch relativ klein sind. Da Stickstoffdioxid entsteht muss unter dem Abzug gearbeitet werden.
Mithilfe des Versuchs kann die elektrochemische Spannungsreihe er- arbeitet und die Redoxpotentiale qualitativ sortiert werden. Dazu muss bereits bekannt sein, dass das unedlere Metall oxidiert und das edlere Metall reduziert wird.
http://www.chemiefachberater.manos-dresden.de/downloads/passivierungvoneisen.pdf (zuletzt aufgerufen am 09.08.2013)
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