Echter Lachs und Lachsersatz

von Annika Nüsse

Thema: Nährstoffe und Nahrungsmittel Tags: Nahrungsmittel, Löslichkeit, Farbstoffe Klassenstufen: 5-6 Versuchsart: LV

Ziel des Versuchs: Bei diesem Versuch wird thematisert, ob es sich bei einer Fischprobe um echten Lachs oder nur um den billigen Lachsersatz handelt.

Materialien

verschließbare Gläser (gut geeignet sind DC-Kammern)

Chemikalien

Brennspiritus (vergällter Ethanol), Benzin, Wasser, Lachs, Lachsersatz (z.B. Seelachsschnitzel, in jedem Supermarkt erhältlich)

Gefahrstoff H-Sätze P-Sätze GHS
Ethanol225​‐​319210​‐​240​‐​305+351+338​‐​403+233
Petroleumbenzin 70-90°C H350-H340-H304--
Wasser--

Durchführung

Sowohl Lachs als auch Lachsersatz sind in kleine Stücke zu schneiden und getrennt in die vorliegenden Gläser zu füllen. Anschließend wird so viel Brennspiritus zugegeben, dass der Fisch bedeckt ist. Das Glas wird verschlossen und geschüttelt sowie einen Moment stehen gelassen, damit die Farbgebung deutlicher sichtbar wird. Der Extrakt wird dekantiert und mit Wasser verdünnt, der Lachs bzw. Lachsersatz wird verworfen. Der verdünnte Spiritusextrakt wird anteilig an gleichem Volumen mit Benzin gemischt. Nach erneutem Schütteln wird die Farbe in den getrennten Phasen wiederum ermittelt.

Beobachtung

Es lässt sich unter Zugabe des Spiritus beobachten, dass sich die intensiven gelborangenen Farbstoffe des Lachsersatzes aus dem Fleisch herauslösen, während dies beim echten Lachs nicht der Fall ist. Nach Zugabe des Benzins ist weiterhin lediglich Verfärbung im Spiritusextrakt sichtbar.

Abb. 1: Lachsersatz (links) und echter Lachs (rechts) vor der Spirituszugabe
Abb. 2: Lachsproben mit Spiritus
Abb. 3: Lachsproben nach der Benzinzugabe

Deutung

Es ist zu erkennen, dass es sich bei den vorliegenden Proben nicht um den gleichen Lachs handeln kann, da unterschiedliches Lösungsverhalten sichtbar ist. Während der echte Lachs Carotinoide, also orangene Farbstoffe enthält, werden dem Lachsersatz synthetische Farbstoffe zugesetzt. Diese sind sehr gut wasserlöslich, Carotinoide hingegen nicht. Damit erklärt sich die Beobachtung nach der Zugabe des Benzins. Es gilt der Grundsatz "Gleiches löst sich in Gleichem". Die polaren synthetischen Farbstoffe liegen im polaren Lösungsmittel Ethanol vor, die unpolaren Carotinoide finden sich hingegen im unpolaren Lösungsmittel Benzin.

Entsorgung

Die Entsorgung des Gemisches erfolgt in den organischen (halogenfreien) Lösungsmittelkanister. Der Lachs wird im Hausmüll entsorgt.

Anmerkungen & Unterrichtsanschlüsse: Es bietet sich an, diesen Versuch am Ende einer Unterrichtseinheit über Löslichkeit durchzuführen. Das zuvor erworbene Wissen über unterschiedliches Lösungsverhalten von Stoffen kann von den SuS in diesem alltagsnahen Versuch angewendet werden. Zudem ist es möglich, das Experiment problemorientiert einzusetzen, sofern die SuS nicht wissen, welche der Proben der echte und welche der falsche Lachs ist. In diesem Fall können sie Hypothesen aufstellen, auf welche Weise sich dies untersuchen lässt. Dazu müssten allerdings zunächst gemeinsam Eigenschaften erarbeitet werden, die zu einer Unterscheidung führen könnten.

Literatur

G. Schwedt, Experimente mit Supermarktprodukten: Eine chemische Warenkunde, Wiley-VCH, 3. aktualisierte Auflage, 2008, S.126-127.


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